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Medizinische Unwissenheit & Die Demokratie des Intellekts 12. Juni 2000

von Professor Dr. Manu Kothari
Abteilung für Anatomie
Seth G.S. Medical College, Bombay (Indien)
Mitglied der südafrikanischen AIDS-Kommission

[Original Artikel auf AidsMyth.com (engl.) Ins Deutsche übersetzt nach einer von Fintan Dunne (Editor von AidsMyth.com) editierten englischen Vorlage]

Auszug aus dem Text

“1996 feierte das KEM Krankenhaus in Bombay, für welches ich arbeite, seinen 50. Geburtstag. Und der Dekan bat mich, ihm ein möglichst ungewöhnliches und ausgefallenes Thema für eine Konferenz anläßlich dieses Jubiläums vorzuschlagen. Also sagte ich, "Sir, warum veranstalten Sie nicht, zum ersten Mal in der Geschichte, eine Konferenz über medizinische Unwissenheit?" Er lachte. Er griff den Vorschlag nur aus einem einfachen Grund nicht auf, wie er mir erklärte: Würde eine solche Konferenz stattfinden, würde weniger Geld von den Pharma-Unternehmen hereinfließen! Daher sagte ich, Okay Sir, ich gebe Ihnen die Garantie, daß ich die Konferenz zwar organisieren, aber dort selbst nicht sprechen werde. Irgendwie kam die Konferenz jedoch nie zustande.

Nun aber tagte auf Geheiß des Präsidenten Mbeki eine AIDS-Kommission in Prätoria, um eine Entscheidung der Frage herbeizuführen, ob die orthodoxe Seite recht hat, daß HIV AIDS verursacht und AIDS eine vernichtende Krankheit ist, die intensivmedizinisch behandelt werden müsse - oder ob hinter der gesamten Hypothese nicht viel Substanz steckt, wie eine sehr kleine Gruppe auf der anderen Seite glaubt. Und ich denke, es war sehr kühn vom Präsidenten, das Thema zu intellektualisieren und uns zusammenzubringen.

Peter Duesberg ist der Pionier-Dissident, könnte man sagen, der nicht glaubt daß ein HI-Virus AIDS verursacht, und der nicht glaubt, daß AIDS im Moment richtig behandelt wird. Peter betont, daß die orthodoxe Gruppe nicht sehr belesen sei; die Gruppe der Dissidenten wiederum sei zwar sehr belesen, aber aus unklaren Gründen wolle ihr keiner zuhören.

Medizinische Unwissenheit
Dies alles drängt mich dazu, das Versagen der Medizin auf den wichtigsten Gebieten wie Krebs, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes, Arthritis, Magengeschwüre, anzusprechen. Lassen Sie uns zunächst zu einem sehr wichtigen Buch zurückgehen, das von der Rockefelle Foundation im Jahr 1977 herausgegeben wurde. Sein Titel lautet: "Doing better and feeling worse, Health in the United States" (~ es geht uns besser, aber wir fühlen uns schlechter, Gesundheit in den Vereinigten Staaten).

Nun, wem "geht es besser"?
Bis in die 60er-Jahre gaben die Vereinigten Staaten ungefähr 8 Milliarden Dollar pro Jahr für das Gesundheitswesen aus. Heute betragen die Ausgaben 1,25 Milliarden Dollar pro Tag. Moral der Geschichte: Ärzte, Krankenhäuser und (Pharma-)Produzenten leben wie Gott in Frankreich!

Und wer "fühlt sich schlechter"?
Offensichtlich der Patient! Und die Schlußfolgerung von 1977, daß Patienten sich schlechter fühlen, bleibt heute, im Mai des Jahres 2000 anno domini, unverändert bestehen.

Die erste Frage muß lauten "Warum ist das so"?

“Ein weiterer unheiliger Humbug, an dem festgehalten wird, ist daß Chemotherapie und Radiotherapie nützlich sind, weil sie früher die sich schnell teilenden Zellen als die normalen Zellen töten. Das konnte man solange glauben, bis die Zytokinetik auftauchte. Und das Auftauchen der Zytokinetik zerstörte zwei Illusionen. Sie zeigte, daß - wenn überhaupt - Krebszellen sich fast schmerzhaft langsam vermehren, mit dem Resultat, daß man mit Radiotherapie und Chemotherapie eine Million normaler Zellen zerstört, bevor man die erste Krebszelle erwischt. So sieht dieses Geschäft aus, okay?

Die andere Illusion, die dabei auf der Strecke blieb, war die der frühen Diagnose, und dennoch wird sie weiterhin propagiert. Von 1802 an bis zum Ende des 20. Jahrhunderts haben einige der führenden Köpfe aufgezeigt, daß eine frühe Diagnose nicht möglich ist. Dies wurde intuitiv behauptet. Dann kam die Zytokinese. Und sie hat uns gezeigt, daß, bevor ein Tumor ein Milligramm wiegt - und auch dann kann ihn noch kein Scan entdecken - , er schon aus einer Milliarde Zellen besteht! Und um dahin zu kommen, braucht es einige Jahre. Das bedeutet, zu dem Zeitpunkt, in dem ein Krebs diagnostiziert wird, ein Krebs der noch keine Symptome verursacht - diagnostiziert und entdeckt vom modernsten Scan unserer Zeit -, ist er bereits seit 5 - 20 Jahren im Körper des Patienten vorhanden gewesen.” 
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